Kreditvergabe mit Prozesskontrolle
Sichere Kreditvergabe mit Prozesskontrolle –
Risikoadjustiertes Pricing und schnelle Kreditentscheidung
Durch die Finanzmarktkrise bedingt, wird der Ruf nach stärkeren Regulierungen wieder hörbar. Ob sich jedoch durch schärfere Eigenkapital- oder Bilanzierungsstandards alles vollumfänglich regeln lässt, bleibt fraglich. Schließlich hängt doch viel von den handelnden Personen in den jeweiligen Banken ab. Das Management muss sich über die Risikotragfähigkeit des eigenen Instituts im Klaren sein, die Risiken der einzelnen Geschäfte verstehen und für eine notwendige Transparenz sorgen. Die aktuelle Finanzmarktkrise zeigt, dass die Versäumnisse vor allem bei den Banken liegen, die sich über die Risiken bestimmter Engagements im Verhältnis zu ihrer Risikotragfähigkeit offenbar nicht im Klaren waren.
„Kreditrisiken müssen angemessen bepreist werden, darin besteht kein Zweifel. Der zunehmende Druck auf die Margen darf nicht mit einer sinkenden Qualität der Kreditprüfung einhergehen. Ansatzpunkte für Einsparungen bieten im Gegensatz dazu die vorherrschenden Produktions- und Abwicklungsprozesse“, sagt Jan-Uwe Schadendorf, Business Consulter bei PRO-PIRECT-FINANCE. Das Kreditgeschäft – insbesondere das der Immobilienfinanzierung – ist durch eine verhältnismäßig hohe Komplexität charakterisiert. Vom Antrags- und Angebotsverfahren über die Kreditprüfung bis hin zur Genehmigung und Bestandsverwaltung werden unterschiedliche Phasen durchlaufen. Der hierbei vorherrschende, relativ geringe IT-Durchdringungsgrad und eine verhältnismäßig hohe Anzahl von Medienbrüchen bremsen den Geschäftsprozess erheblich. Unangebrachte Durchlaufzeiten für den Kunden und ein hoher Aufwand für die Bank sind die Folge.
„Nur jene werden erfolgreich sein, die über einen effektiven Geschäftsprozess verfügen, der eine schnelle Kreditentscheidung und dabei zugleich eine standardisierte und gründliche Risikobeurteilung erlaubt“, davon ist Jan-Uwe Schadendorf, der jahrlang für die DG Hyp im Immobiliengeschäft tätig war, überzeugt. Innovative Systemlösungen, die den gesamten Kreditvergabeprozess digital und webbasiert abbilden und zugleich ermöglichen, dass Finanzierungen von „unabhängiger Seite“ geprüft bzw. genehmigt werden, sind zukunftsweisend. Noch werden die Kosten einer Umstellung vielfach gescheut. Gemäß einer aktuellen Umfrage* der European Banking and Insurance Fair (E.B.I.F.) unter 194 IT-Herstellern nennt rund die Hälfte der Teilnehmer die Kosten der Implementierung als Grund, warum bislang auf IT-Unterstützung verzichtet wird. Mehr als 90% der Teilnehmer sind der Ansicht, dass Banken die Gefahren eines mangelnden Risikomanagements unterschätzen. (*www.ebif.com)
Markt erprobte Bankbearbeitungssysteme wie die MONTO Single-Lender-Lösung multikanalfähig bieten bereits heute Funktionseinheiten zur effizienten und nachhaltigen Prüfung der Risikotragfähigkeit des Kreditengagements. So fließen Schufa- und Scordaten sowie amtliche Geodaten in die Bewertungen mit ein. Die Zulieferung bzw. der Datenaustausch erfolgt dabei über bidirektionale Schnittstellen. Mögliche Feinjustierungen wie Anpassungen bei der Objektbewertung, Kundenbonität oder der ermittelten Risikoklasse unterliegen Rechte und Management gesteuerten Regeln. Die Kreditentscheidung selbst erfolgt in digital webbasierter Form nach dem 4-Augen Prinzip. Funktionseinheiten, die Einsicht in einzelne Status der Kreditvergabe inklusive Dokumentenanforderungen- und Akzeptanzen geben, wirken zudem unterstützend bei der Prozesskontrolle. Aufsichtsbehörden werden den Druck auf Banken und Versicherungen weiter erhöhen. Davon ist auszugehen. Nur Lösung der vorherrschenden Zielkonflikte zwischen gleich bleibenden Margen, hohen Kostenstrukturen und steigenden Sicherheitsanforderungen kann die IT einen entscheidenden Beitrag leisten.