Anpassung der Banken-IT: Gut gerüstet für die Wohnimmobilienkreditrichtlinie
Mit intelligenter IT Service verbessern und Neukunden gewinnen
Die Baufinanzierer-Branche im Umbruch: Die europäische Wohnimmobilienkreditrichtlinie ist am 21. März 2016 in Kraft getreten. Das neue Regelwerk betrifft nicht nur oberflächliche juristische Spitzfindigkeiten, sondern geht in die Tiefe und berührt sämtliche Bereiche, die mit der Kreditantragstellung, -prüfung und -vergabe zusammenhängen. Für die Umsetzung in der IT von Banken bedeutet das, sämtliche Bereiche zu digitalisieren: Kundenansprache und Kommunikation, Kundenverwaltung, Datenerfassung, Datenschutz, Angeboterstellung, Berechnung von Zinsen, Provisionsverwaltung und Bewertung der Kreditfähigkeit. Außerdem müssen dynamische Dokumente für einen ganzheitlichen Workflow erzeugt werden und eine personellen Neukoordination von Vertrieblern und Beratern vollzogen werden. Ganze Prozesse sind in Umstellung. Experten warnen: Wer jetzt „klein“ denkt, gerät ins Hintertreffen.
Während die IT vieler branchenfremder Unternehmen bereits auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters ausgerichtet ist, hinken viele Banken noch deutlich hinterher. Die notwendigen Daten über das Kundenverhalten sind vorhanden, aber nur 45 Prozent der Banken werten ihre Kundendaten auch systematisch aus, berichtet eine aktuelle Studie zum Thema Digitale Transformation in Retail Banken des Beratungsunternehmens Roland Berger, bei der 65 europäische Finanzinstitute befragt wurden. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Rund ein Drittel der befragten Banken geben lediglich 20 Prozent ihres IT-Budgets für die Digitalisierung ihrer Prozesse aus.
Auch im Hinblick auf die Wohnimmobilienkreditrichtlinie, die seit März 2016 in Deutschland in Kraft getreten ist, besteht in puncto IT bei den deutschen Banken in diesem doch wesentlichen Geschäftsfeld Handlungsbedarf, so Natalie Gude-Losada, Geschäftsführerin des Berliner IT-Unternehmens PRO-DIRECT-FINANCE. „Es ist teilweise fahrlässig, wie schlecht sich einige Finanzinstitute auf die neuen Richtlinien vorbereiten. Der Glaube, mit kleinen, hermetisch abgeriegelten „Inselbaustellen“ für den Bereich so gravierenden Änderungen begegnen zu können, ist gefährlich. Die Auswirkungen durch verlängerte Prozesszeiten und uneinheitlicher Abläufe werden erst in einiger Zeit deutlich sichtbar, die Marge noch mehr angegriffen und auch die Reaktionen der Verbraucher und Verbraucherschützer werden sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Das macht es unter Umständen auch etwas trügerisch. Es ist eine Gradwanderung zwischen juristischen Anforderungen, Verbraucherschutz, Wettbewerb und Prozessen und den Auswirkungen auf Margen und Neugeschäft“, erklärt Gude Losada.
Gesamtlösungen vereinfachen Prozesse
Finanzinstitute müssen Anpassungen entlang der gesamten Kredit-Wertschöpfungskette vornehmen und juristisch gewappnet sein, um am Ende nicht auf der Strecke zu bleiben. Statt weiterhin auf zusammengepuzzelte Software-Lösungen für einzelne Bereiche zu setzen, könnten IT-Gesamtlösungen die Zukunft sein. Die Vorteile sind weniger Abstimmungsbedarf, automatische Updates, juristische Sicherheit und keine mühevolle Homogenisierung von heterogenen Schnittstellen und IT-Infrastrukturen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Entlastung von Mitarbeitern dank moderner IT. Ein Beispiel für eine komfortable Gesamtlösung ist das Kreditprocessingsystem MONTO der PRO-DIRECT-FINANCE. Aber die Einbindung eines solchen vollständigen Kreditprocessingsystems erfordert für den IT-Bereich ein konsequentes Change Management. Viele Finanzinstitute und Entscheider sehen gerade in der IT noch nicht das volle Potenzial, das moderne und passende Systeme mit sich bringen.
IT-Lösungen entlasten Mitarbeiter
Die Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie wird Mitarbeiterressourcen aller beteiligten Bereiche der Banken noch mehr auslasten. Der Zeitfaktor wird ein wichtiger Faktor für das Neugeschäft bleiben. Intelligente IT-Lösungen schaffen neue Ressourcen, um sich weiterhin kompetent und intensiv auf das Neugeschäft und und verbesserte Beratung und Prüfung konzentrieren zu können. Dabei geht es vor allen Dingen um schnelle Reaktionszeiten, hohe Verfügbarkeit, Übersicht und Flexibilität. „Entscheidend dabei ist die ganzheitliche Sicht der Prozesse. Der komplette Kreditprozess muss digitalisiert und durchgängig verbunden werden, um effizient in jedem Bereich zu arbeiten und gleichzeitig den Kundenservice und -nutzen zu verbessern“, so Gude Losada.